Wanderweg durch den "foresta Gardesana occidentale"
Dieser einfach zu bewältigende Wanderweg führte mich auf die Hochebene von Tremosine. Ich entdeckte die Wegbeschreibung zufällig bei einem Besuch der Alpe del Garda.
Die größte regionale Waldfläche der Lombardei trägt den Namen "foresta Gardesana Occidentale". Dieses Gebiet mit etwa einer Größe von 11.058 Hektar, bietet eine einzigartige Naturlandschaft.
Die Wälder bestehen aus Laub- und Nadelbäumen, die Flora beheimatet einige seltene Pflanzen und die Fauna ist reich an Gämsen, Hirschen und Rehen.
2002 eröffnete in Tignale ein Besucherzentrum. Hier kannst du auch viele Informationen über das Gebiet erfahren.
Die Foresta Gardesana Occidentale ist ein wirkliches Naturjuwel und ein Paradies für Wanderer.
In diesem Artikel möchte ich dir nun einen Wanderweg vorstellen. Er führt vom Parkplatz in der Nähe der Alpe del Garda durch das Valle di San Michele, immer am Torrente di San Michele entlang und endet an der gleichnamigen Einsiedelei.
Lage der Einsiedelei San Michele
Die Einsiedelei befindet sich auf einem Hügel im Valle (Tal) di San Michele. Hier kreuzen sich die Wege von Tignale und Tremosine. Unterhalb der Einsiedelei teilt sich das Tal in zwei Teile:
Im Nordwesten ist das Negrinital und im Norden bzw. Nordosten ist das Haupttal, das in das Val di Bondo absteigt.
Geschichte der Einsiedelei San Michele
Analysen von Mauern und Funde im Inneren der Kirche lassen den Ursprung dieser um 700-800 n. Christus vermuten.
Erste Erwähnung fand das Gebäude in einer Urkunde von Papst Urban III. um 1187. Der heutige Bau ist größtenteils aus dem 14. Jahrhundert.
Die Gründung geht höchstwahrscheinlich auf die Langobarden oder Köhler und Schmieder zurück. Diese waren damals in dem Gebiet angesiedelt und haben den Sankt Michael zu ihrem Patron ernannt.
Die Einsiedelei allerdings bestand noch nicht von Anfang an. 1679 erfolgte der Anbau des Wohngebäudes durch den Priester Florenio Feliberi. Dieser lebte anschließend dort und starb 1694. Sein Grab befindet sich auf dem Gelände.
Nach Felibri lebten noch anderen Einsiedler in San Michele. Ab dem 19. Jahrhundert war der Ort dann aber verlassen.
Als ich dem Weg zur Einsiedelei folgte, war ich wirklich verwundert, wie ein Priester in dieser Einsamkeit über so viele Jahre leben konnte. Weit und breit nur Natur und der Weg zur nächsten Ansiedlung ist recht weit, was die Versorgung sicherlich erschwerte.
1994 wurde die Einsiedelei renoviert und dem Orden der Minderbrüder anvertraut. Heute wird die Kirche teilweise noch für Prozessionen genutzt.

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Wanderweg durch das Valle di San Michele zur Einsiedelei
Es gibt zwei Möglichkeiten den Startpunkt der Wanderung zu erreichen:
1. du fährst von Limone aus, die Straße nach Tremosine hoch und folgst der Beschilderung in Richtung "Alpe del Garda"
oder
2. du fährst durch die Brasa-Schlucht (Abzweigung direkt an der Gardesana Occidentale), du erreichst Pieve, von dort fährst du nach Vesio und folgst der Beschilderung zur "Alpe del Garda"
ACHTUNG: die Brasa-Schlucht ist derzeit noch gesperrt!
Du kannst am Parkplatz der "Alpe del Garda" parken oder das Auto an der errichteten Parkmöglichkeit direkt an der "Via San Michele" parken.
Startpunkt der Wanderung ist der Parkplatz an der "Via San Michele".
Nun folgst du dem Weg "Valle di San Michele" mit der Nummer 175.
Auf der linken Seite befindet sich der Bauernhof der Genossenschaft Alpe del Garda. Hier kannst du, die für diese Region typischen Rinder sehen.
An der Gabelung folgst du weiter dem Weg Nr. 175. Nach ca. einem Kilometer hörst du schon das Rauschen des Baches (Torrente di San Michele). Sehen kannst du das Gewässer allerdings noch nicht.
Folge dem Weg weiter. Völlig überrascht war ich, als mitten im Wald ein Stauwerk auftaucht. Aber die Farben des Wassers und die Lage haben mich fasziniert, so dass ich hier auch ein wenig verweilte und den Blick genoss.
Am Stauwerk befindet sich eine Brücke. Diese überquerst du und biegst rechts ab. Das Schild "Eremo" zeigt dir die Richtung. Nun erneut rechts abbiegen.
Jetzt befindest du dich im Forstwald "foresta Gardesana Occidentale". Dem Weg weiter folgen bis zur Abzweigung "Eremo San Michele".
Hier befindet sich auch ein Picknickplatz, der zum Verweilen einlädt und von dem aus du den Torrente ein wenig beobachten kannst.
Nun geht es links, auf einem gepflasterten Weg nach oben. Dieses letzte Stück ist ein wenig anstrengend aber auch gut zu bewältigen.
Nach ca. 150m folgst du links dem schmalen Waldweg und nach erneuten ca. 100m hast du die Einsiedelei erreicht.
Die Kirche ist leider immer verschlossen. Durch die kleinen Fenster allerdings, kannst du ein wenig in das Innere blicken.
Auch wenn du das Kircheninnere nicht sehen kannst, so entschädigt der Blick in die Natur. Von der Einsiedelei aus, hast du freie Sicht über das Valle di San Michele.
Bis zum Picknickplatz ist die Wanderung auch mit einem Kinderwagen problemlos zu bewältigen. Für das kurze steile Stück brauchst du aber dann ein wenig Kraft. Das Gelände der Einsiedelei ist mit dem Kinderwagen nicht befahrbar. Die Wege sind dafür einfach zu schmal und zu uneben.
Überblick:

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